Freitag, 1. Juli: Windhoek und Abflug

Diesmal lassen wir uns nicht umleiten und nehme die Flussdurchfahrt zurück zur B1. Johann Vaatz meinte heute Morgen, dass es für einen Geländewagen kein Problem sei. Tatsächlich erscheint uns die Furt nicht tiefer zu sein als vor zwei Jahren. Auf der B1 fahren wir die 50 km nach Windhoek downtown und stellen erstaunt fest, dass an der Stelle, wo früher das Standbild des Südwesterreiters stand, nun der maximal hässliche Neubau des Unabhängigkeitsmuseums steht. Von dem Umzug des umstrittenen Denkmals wegen des Neubaus eines Museums hatten wir zwar gehört, aber wir hatten an ein geschmackvolles, dezentes Haus gedacht und nicht an einen 40 m hohen Turm, der alles in seiner Umgebung, vor allem die alte Feste und die Christuskirche, förmlich erschlägt.

Wir schauen uns die drei Burgen der Stadt an. In der Heinitzburg befindet sich ein Hotel, die Schwerinsburg ist Sitz des italienischen Botschafters und die Sanderburg befindet sich in Privatbesitz. Von der Straße aus sieht man nicht wirklich viel und wir haben keine Lust, Hotelsightseeing zu machen. Also fahren wir in die Talstreet 40 zum Windhoek Craft Center, um einige Souvenirs mitzunehmen. Wir können sogar mit unserem riesigen Geländewagen direkt im Innenhof vor dem Eingang parken. In diesem weitläufigen Shop haben namibische Künstler die Möglichkeit, aus ihrem Handwerk zu fairen Preisen Kapital zu schlagen. Schwer beladen verlassen wir den Laden rund zwei Stunden später und machen uns auf zu ASCO, um den Wagen zurückzugeben. Unterwegs machen wir noch den Tank voll und sind dann gegen 13 Uhr bei der Mietstation. Keine Stunde später ist der Wagen übergeben und wir sind fertig. Da hatten wir mehr Zeit eingeplant. Die leichten Kratzer durch Dornenbüsche fallen nicht ins Gewicht. Auch die Tatsache, dass seit gestern die Anzeige für Wasser im Tank permanent leuchtet, was bedeutet, dass man zur Werkstatt soll, wird mit Besorgnis, aber dennoch ruhig aufgenommen. Der Angestellte tankt noch einmal voll und da er nur knapp 2 Liter hineinbekommt, gilt der Wagen auch als voll wie in den Mietbedingungen vorgesehen.

Unser Flug geht um 19 Uhr. Außer uns sind noch zwei weitere Paare für diesen Flug und den entsprechenden Transfer zum Flughafen angemeldet. Das Paar aus der Schweiz ist auch schon gegen 14 Uhr fertig und so warten wir im Aufenthaltsbereich und essen unsere letzten Snacks. Dann taucht das dritte Paar auf und ist gegen 16 Uhr fertig. Wir brechen im Minibus auf und fahren nach Osten aus der Stadt. Nach 40 Minuten sind wir am Flughafen, checken ein und gehen in den Wartebereich. Unsere zwei Kilos Übergepäck haben niemanden gestört und ich werde auch nicht auf meinen 12-Kilo-Fotorucksack für das Handgepäck angesprochen. Nach einer Stunde langweilen wir uns im Wartebereich und gehen durch die Sicherheitskontrolle zu den Gates. Im Grunde ist es nur eine große Halle für alle Wartenden. Hier gibt es noch einmal die Möglichkeit, seine letzten Namibia-Dollar in Mitbringsel umzumünzen. Relativ pünktlich gehen wir zum Flugzeug aufs Rollfeld hinaus. Wieder ist der Flieger nicht voll und so verteilen wir uns auf zwei Doppelsitze hintereinander. Dadurch können wir auch auf dem Rückflug einigermaßen bequem schlafen. Wir verlassen das Land mit einer Unmenge an neuen Eindrücken.